Zentralbanker fordert globale Regulierung von Kryptowährungen

Regulierung von Kryptowährungen

Während des offiziellen Forums der Währungs- und Finanzinstitutionen (OMFIF) in London am Dienstag erklärte ein französischer Zentralbanker in seiner Rede, dass die Welt eine globale Regulierung von Kryptowährungen benötigt.  Der stellvertretende Gouverneur der Bank von Frankreich, Denis Beau, kommentierte das Problem des Fehlens eines standardisierten Rechtsrahmens für die Kryptobranche mit den Worten: „Es ist in der Tat notwendig, dass alle Investoren weltweit denselben Regeln unterliegen, um regulatorische Arbitrage zu verhindern und Risiken einzudämmen.“

Die Notwendigkeit einer globalen Regulierung von Kryptowährungen ergibt sich aus der Tatsache, dass Projekte wie Facebooks Libra Kryptowährung, die 2020 angeboten werden soll, möglicherweise die Weltwirtschaft destabilisieren und unter Umständen noch vor einer einheitlichen Regulierung von Kryptowährungen starten könnten, wodurch sie nicht mehr kontrollierbar wären.

In seiner Rede verglich der stellvertretende Gouverneur das Kryptoprojekt von Facebook mit von der Zentralbank herausgegebenen digitalen Währungen (CBDC) und stellte fest, dass Libra “signifikanten Einfluss auf den Markt haben könnte und somit eine Risiko für die Sicherheit und die finanzielle Stabilität darstellt”. Das Konzept einer CBDC wurde erstmals von der Bank of England lanciert, auf dessen Grundlage mehrere Nationen wie Schweden und China erste Schritte eingeleitet haben, um ihre eigene nationale Kryptowährung zu entwickeln.

Während Beau keine Beispiele dafür lieferte, wie Bedrohungen wie Libra bekämpft werden könnten, rückte er die Notwendigkeit einer globalen und einheitlichen Regulierung von Kryptowährungen ins Rampenlicht. Darüber hinaus ist Beau der Ansicht, dass die Zentralbanken mit eigenen CBDCs experimentieren sollten, die den Finanzinstituten möglicherweise die tatsächlichen Auswirkungen der Integration disruptiver Technologien in das traditionelle Bankwesen aufzeigen könnten.

Beau kommentierte aber auch die positiven Seiten der Kryptowährungen und sagte, dass er die -Blockchain-Technologie, die dahintersteckt, unterstützt. Sie könnte laut ihm dem globalen Finanzökosystem dabei helfen, kostspielige grenzüberschreitende Transfermechanismen zu ersetzen. Auf diese Weise könnte die Distributed Ledger Technologie die veralteten Systeme ersetzen, die in den meisten Finanzinstituten noch immer genutzt werden.

Die Banker sind für die Blockchain, aber gegen Kryptowährungen

Trotz seiner optimistischen Haltung zur Blockchain-Technologie, glaubt der Zentralgouverneur nicht, dass die aktuellen Kryptowährungen der Weltwirtschaft helfen können. So merkte er an, dass Kryptowährungen zu volatil und damit für den Geldtransfer ineffektiv sind. Darüber hinaus fehlt es Kryptowährungen an staatlicher Unterstützung, was seiner Ansicht nach von grundlegender Bedeutung ist, damit sie zu einem vertrauenswürdigen Wertspeicher werden.

Der stellvertretende Gouverneur ist der Ansicht, dass die Integration von Kryptowährungen in die Weltwirtschaft erhebliche Risiken für moderne Zahlungssysteme mit sich bringen kann, die, wenn sie nicht korrigiert werden, zu Instabilität, Fragmentierung und Betrug führen können.

Aufgrund dieser Möglichkeit ist Denis Beau der Ansicht, dass Zentralbanker über neue Möglichkeiten nachdenken sollten, wie neue Technologien der Geldwirtschaft zu Gute kommen können und wie CBDCs einen Beitrag dazu leisten können. „CBDCs sind meiner Meinung nach erwägenswert, wenn nicht sogar wünschenswert“, erklärte der stellvertretende Gouverneur der Bank von Frankreich.

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