G7: Globale Stablecoins bedrohen die Weltwirtschaft

Globale Stablecoins bedrohen die Wirtschaft

Ein Bericht der G7-Gruppe mit dem Titel “An die G20-Finanzminister und Zentralbankgouverneure” zeigt, dass Facebooks Libra-Kryptowährung auch dann noch keine Genehmigung von den Aufsichtsbehörden erhalten würde, wenn die Libra-Vereinigung alle erzwungenen behördlichen Richtlinien einhalten würde. Darüber hinaus ist die Gruppe der Ansicht, dass globale Stablecoins ein disruptives Problem darstellen, das die Weltwirtschaft gefährden könnte.

Globale Stablecoins könnten es bald schwer haben

In dem Dokument heißt es: „Die G7 glauben, dass kein Stablecoin-Projekt in Betrieb genommen werden sollte, bis die rechtlichen, behördlichen und aufsichtlichen Herausforderungen und Risiken angemessen angegangen sind. Das Eingehen auf solche Risiken ist nicht unbedingt eine Garantie für die behördliche Genehmigung eines Stablecoins.

In Bezug auf die Frage, warum globale Stablecoins ein Risiko für die Weltwirtschaft darstellen, gibt der G7-Bericht eine klare Antwort. So glauben die G7-Länder, dass ein schnell skalierender globaler Stablecoin, der massiv genutzt wird und das Vertrauen der Anleger verliert, die Finanzstabilität gefährden würde.

Schon jetzt wird gemunkelt, dass der G7-Bericht den Finanzministern auf einer jährlichen Sitzung des Internationalen Währungsfonds in dieser Woche vorgelegt werden soll.

Darüber hinaus erörtert der Bericht auch die weiteren Probleme, mit denen die Weltwirtschaft derzeit konfrontiert ist. Zu ihnen zählen u.a. die Abschwächung der Finanzmärkte, die Eskalation der öffentlichen Verschuldung und sinkende Zinssätze. Einige Analysten sind dabei der Ansicht, dass globale Stablecoins die traditionellen Finanzen an ihre Grenzen bringen würden und eine Krise verursachen könnten, die schlimmer als die Rezession von 2008 wäre.

Um den disruptiven Sektor zu bekämpfen, hat das Financial Stability Board daher bereits mehrere Instrumente entwickelt. Zu ihnen zählt beispielsweise ein neuer Überwachungsrahmen, der 2020 eingeführt werden soll.

Bitcoin und Co. sind noch keine Bedrohung

Interessanterweise stellt der G7-Bericht auch fest, dass digitale Assets wie Bitcoin keine Bedrohung für die Weltwirtschaft darstellen. „Die Staats- und Regierungschefs der G20 haben festgestellt, dass Krypto-Assets derzeit keine Bedrohung für die globale Finanzstabilität darstellen. Sie bleiben jedoch weiterhin wachsam, was bestehende und neu auftretende Risiken angeht,” heißt es in dem Bericht.

In einem Dokument mit dem Titel „Das Phänomen der Kryptowährungen, Risiken und Messprobleme“ vertrat die Europäische Zentralbank (EZB) eine ähnliche Auffassung. Dem Dokument zufolge ist auch die EZB der Ansicht, dass Kryptowährungen derzeit keine signifikante Bedrohung für die Weltwirtschaft darstellen. Würden Sie weltweit massiv genutzt werden, hätten sie in Zukunft allerdings durchaus die Möglichkeit, sich zu einer Bedrohung der traditionellen Finanzen zu entwickeln. Um dies zu verhindern, arbeitet die EZB bereits an mehreren Lösungen.

Bisher gilt vor allem die sogenannte Central Bank Digital Currency (CBDC) als Schlüsselwaffe gegen den aufstrebenden Kryptowährungssektor. Anstatt ein Verbot auszusprechen oder die Entwicklung von Kryptowährungen offiziell zuzulassen, haben Banken somit scheinbar beschlossen, ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. Auf diese Weise wollen sie sich ihre Zukunft sichern, indem sie ihre Skalierbarkeit erhöhen und ihre Internetbanking-Plattformen verbessern.

Obwohl die Bank of England die erste Zentralbank war, die diese Option ernsthaft in Erwägung gezogen hat, ist nun die Volksbank von China die erste Einrichtung, die aktiv an ihrer eigenen CBDC arbeitet.

 

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