Venezuela Zentralbank will Bitcoin & Ethereum horten
Anonyme Quellen aus dem Umfeld der Venezuela Zentralbank haben Bloomberg mitgeteilt, dass das Finanzinstitut nicht nur Kryptowährungen kaufen will, sondern sie auch von der nationalen Ölförderungsgesellschaft PDVSA als Zahlungsmittel akzeptiert werden sollen. Da Maduros nationales Kryptoprojekt größtenteils als gescheitert gilt, scheint die Übernahme etablierter digitaler Assets bessere Ergebnisse zu versprechen.
Laut einem am 26. September veröffentlichten Bloomberg-Bericht plant die Venezuela Zentralbank, Kryptowährungen zu kaufen. Die Nachrichtenagentur zitiert vier Personen, die der Institution nahestehen, und behauptet, die Venezuela Zentralbank würde prüfen, ob sie digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen kaufen könne.
Bloomberg erklärt, dass die Petroleos de Venezuela, SA (PDVSA) die Zentralbank mit Bitcoin und Ethereum versorgen will. Die PDVSA ist ein staatliches Öl- und Erdgasunternehmen, das einen großen Beitrag zur venezolanischen Wirtschaft leistet. Das Finanzinstitut prüft auch, ob seine Geldpolitik es erlaubt, Kryptowährungen auf internationale Reserven anzurechnen, die mit 7,9 Mrd. USD ein 30-Jahrestief erreicht haben.
Krypto zur Umgehung der U.S. Sanktionen
Abgesehen von der Venezuela Zentralbank haben sich auch andere Nationen, die unter US-Sanktionen stehen, entschieden, Kryptowährungen als Tor zur globalen Finanzwelt zu nutzen. So sind Kryptowährungen in letzter Zeit beispielsweise auf dem Inselstaat Kuba populär geworden, da die Bürger dort keinen Zugang zu internationalen Zahlungssystemen wie Visa oder Mastercard haben. Um weltweit Geld zu versenden, verwenden Kubaner daher mittlerweile Kryptowährungen wie Bitcoin.
Andere Nationen wie der Iran und Nordkorea haben ebenfalls Kryptowährungen eingeführt, um finanzielle Sanktionen zu umgehen. Der Fall Venezuela ist jedoch einzigartig, da das Land vor einem völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch steht. Durch eine der schlimmsten Hyperinflationen der neueren Geschichte, verwenden die meisten Einwohner Venezuelas mittlerweile ebenfalls Kryptowährungen wie Bitcoin, um ihr Vermögen zu schützen.
Venezuela wurde von der USA mit Sanktionen belegt und kann daher nicht das für den Staat wichtige Öl verkaufen. Aus diesem Grund wird Bitcoin in dem Land immer beliebter. Es wurde außerdem bereits die Entscheidung getroffen, eine eigene nationale Kryptowährung namens “Petrodollar” zu entwickeln.
Nachdem das Petrodollar-Projekt größtenteils erfolglos geblieben ist, deuten die von Bloomberg veröffentlichten Informationen nun darauf hin, dass das Staatsunternehmen PDVSA Reserven in Kryptowährungen hält. Noch ist nicht klar, wie die digitalen Vermögenswerte erworben wurden. Einige sind jedoch der Ansicht, dass internationale Kunden, die durch die U.S.-Sanktionen nicht mit Fiat-Geld bezahlen konnten, dazu übergegangen sein müssen, das Unternehmen in Krypto zu bezahlen.
Auf Anfragen reagierten die PDVSA und die Venezuela Zentralbank bisher nicht. Es gilt daher noch abzuwarten, ob Kryptowährungen in Venezuela für Zahlungen über private Kanäle offiziell eingeführt werden.