Andreas Antonopoulos für die Krypto-Verwendung von Intuit gesperrt
Der Kampf der traditionellen Finanzinstitute gegen Kryptowährungen geht weiter. Die Community meldet regelmäßig Einschränkungen durch Banken und Kreditkartenunternehmen hinsichtlich der Möglichkeit, Kryptowährung kaufen und verkaufen zu können.
Jetzt hat es aber auch eines der bekannteren Gesichter im Kryptobereich getroffen. Dem begeisterten Kryptowährungs-Unterstützer Andreas Antonopoulos soll sein Intuit-Konto für die Verwendung von Kryptowährungen gesperrt worden sein.
Diese Erfahrung hat Andreas Antonopoulos mit Intuit gemacht
Die Firma Intuit Inc. deaktivierte seine Möglichkeit Konto-Kreditkartenzahlungen für seine Rechnungen zu akzeptieren und forderte ihn dazu noch auf, Erwähnungen von Kryptowährungen von seiner Website zu entfernen.
Er kam den Forderungen jedoch nicht nach und machte die Sache stattdessen auf Twitter öffentlich, um die Community über Intuits Verhalten zu informieren.
Auf Twitter berichtete er:
Intuit Merchant Services @intuit just told me that I can't be using crypto if I accept credit cards for my invoices. They asked me to remove crypto from my site. I instead elected to remove Intuit and their credit card services from my life.
😂🤣😃
— Andreas ☮ 🌈 ⚛ ⚖ 🌐 📡 📖 📹 🔑 🛩 (@aantonop) December 3, 2019
Übersetzung: „Intuit Merchant Services @intuit hat mir nur gesagt, dass ich Krypto nicht verwenden kann, wenn ich Kreditkarten für meine Rechnungen akzeptiere. Sie baten mich, Krypto von meiner Website zu entfernen. Stattdessen habe ich mich entschieden, Intuit und ihre Kreditkartendienste aus meinem Leben zu streichen.“
Diese Aktion scheint ziemlich willkürlich, weil Quickbooks, ein weiteres Unternehmen in Intuits Konsortium, aktuell Bitcoin-Zahlungen unterstützt. Derzeit ist nicht bekannt, ob der Account von Antonopoulos aufgrund allgemeiner Richtlinien von Intuits gesperrt wurde oder ob er aufgrund seiner Haltung zum traditionellen Finanzwesen gezielt attackiert wurde.
Andreas Antonopoulos ist ein lautstarker Kritiker des gegenwärtigen Systems, der, wenn Bitcoin und andere Kryptos wachsen und innerhalb der Gesellschaft große Unterstützung finden, regelmäßig auf die möglicherweise düstere Zukunft von Banken und FinTech-Diensten hinweist.
In der anschließenden Twitter-Diskussion fügte Andreas Antonopoulos hinzu:
Hardly. They did their job exactly as specified in policy.
The banking cartel doesn't want competition or risk. They prefer monopolies, kleptocracy and captured regulators.
The minimum wage person on the phone is only following policy.
— Andreas ☮ 🌈 ⚛ ⚖ 🌐 📡 📖 📹 🔑 🛩 (@aantonop) December 4, 2019
Übersetzung: „Das Bankenkartell will keinen Wettbewerb und kein Risiko. Sie bevorzugen Monopole, Kleptokratie und von ihnen gesteuerte Aufsichtsbehörden.“
Wells Fargo verhält sich ähnlich
Natürlich steht es einem Unternehmen frei, bestimmte Dienstleistungen oder Zahlungsmethoden sowie Geschäfte mit bestimmten Personen anzubieten oder einzuschränken. Trotzdem zeigt dieser Fall, wie sehr die einzelnen Teilnehmer am Finanzdienstleistungssystem von Dritten abhängig sind. Es sind immer Dritte im Spiel, die eine Transaktion oder ein Geschäft erlauben müssen – zumindest, es sei denn es wird alles persönlich in bar abgewickelt.
Erst im Juli 2019 stellte sich heraus, dass das große Bankinstitut Wells Fargo seinen Kunden nicht erlaubt, ihre Konten im Zusammenhang mit Kryptowährungen zu verwenden. Die Einschränkung war bekannt geworden, nachdem sich ein Kunde beschwert hatte, dass seine Karten auf Coinbase nicht funktionieren.
Ein Sprecher von Wells Fargo kommentierte:
„Kunden können ihre Wells Fargo-Kreditkarten nicht mehr zum Kauf von Kryptowährung verwenden. Wir tun dies, um im gesamten Unternehmen von Wells Fargo konsistent zu sein, da mit diesen volatilen Investitionen viele Risiken verbunden sind. Diese Entscheidung steht im Einklang mit der gesamten Branche. “
Auch Börsen schränken die Krypto-Verwendung ein
Es ist jedoch nicht nur die traditionelle Finanzdienstleisterbranche, die die Verwendung von Kryptowährungen einschränkt. Einige Börsen tun dies auch. Sie überwachen ebenfalls, wofür die Kryptowährungen ihrer Benutzer verwendet werden und sperren gegebenenfalls ihr Konto.
Dies kann für die Bekämpfung von Kryptobetrug und das Einfrieren betrügerisch erworbener Krypto-Coins hilfreich sein. Ein Konto kann aber auch gesperrt werden, wenn zum Beispiel Kryptowährung an ein Kryptocasino gesendet wurde. Und dass sogar, wenn die Transaktion für den Benutzer selbst legal gewesen wäre.
Es zeigt sich also erneut, dass Benutzer – sofern sie die nicht die vollständige Kontrolle über ihre Vermögenswerte und Transaktionsmethode haben – den Regeln und der Aufsicht Dritter unterliegen und deren Erlaubnis für bestimmte Transaktionen benötigen.
Was meinst Du? Sollten Finanzdienstleister gegenüber Kryptowährungen offener sein?