USA: Ethereum-Forscher Virgil Griffith nach Kryptovortrag verhaftet

Obwohl er frei verfügbare Informationen präsentiert hat, drohen dem amerikanischen Ethereum-Forscher Virgil Griffith bis zu 20 Jahre Gefängnis, weil er im Rahmen einer nordkoreanischen Kryptowährungskonferenz einen Aufklärungsvortrag über Kryptowährungen und die Blockchain gehalten hat.

Kryptowährungsvortrag

Bildungsliteratur zu Blockchain-Technologie und Kryptowährungen ist online frei verfügbar. Trotzdem wurde der Ethereum-Forscher Virgil Griffith in den USA verhaftet, weil er in Nordkorea einen Kryptovortrag gehalten hat.

Während seiner Zeit in der Demokratischen Volksrepublik Korea, unterrichtete Griffith Regierungsbeamte im Umgang mit der Blockchain und Kryptowährungen, um mit ihrer Hilfe Sanktionen zu umgehen. Auf seiner Rückreise in die USA wurde der 36-jährige US-Amerikaner auf dem internationalen Flughafen von Los Angeles verhaftet, da er gegen den International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) verstoßen hatte.

Sollte Griffith durch seinen Kryptovortrag für schuldig befunden werden, dann könnte er bis zu 20 Jahre im Gefängnis landen.

„Laut Anklage, hat Virgil Griffith Nordkorea hochtechnische Informationen zur Verfügung gestellt – und dass im Wissen, dass diese dem Land helfen könnten, Geld zu waschen und Sanktionen zu umgehen. Damit hat Griffith angeblich die Sanktionen untergraben, die sowohl der Kongress als auch der Präsident verhängt haben, um maximalen Druck auf das gefährliche Regime Nordkoreas auszuüben,“ so der amerikanische Anwalt Geoffrey S. Berman.

Gemäß den Gesetzen der IEEPA ist es Bürgern nicht gestattet, Technologien, Waren und Dienstleistungen nach Nordkorea zu exportieren, ohne zuvor eine Lizenz des Amtes für ausländische Vermögenskontrolle und des Finanzministeriums zu besitzen.

Griffith, der in Singapur lebt, erhielt aufgrund einer Entscheidung des US-Außenministeriums zunächst keine Erlaubnis zur Einreise nach Nordkorea. Griffith ignorierte diese Entscheidung allerdings. Er besuchte Nordkorea dennoch, um einen Kryptovortrag auf der nationalen Kryptowährungskonferenz der DVRK zu halten.

„Es gibt Gründe, warum gegen Nordkorea Sanktionen verhängt wurden. Das Land und sein Führer stellen eine buchstäbliche Bedrohung für unsere nationale Sicherheit und die unserer Verbündeten dar. Herr Griffith reiste angeblich nicht nur ohne Erlaubnis der Regierung nach Nordkorea, sondern auch mit dem Wissen, dass das, was er vorhatte, gegen das Gesetz verstoßen würde. Wir können niemandem erlauben, sich Sanktionen zu entziehen. Schließlich sind die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, dass Nordkorea Finanzmittel, Technologie und Informationen erhält und so die Möglichkeit hat, dem Bau von Atomwaffen nachzugehen. Umso ärgerlicher ist es, dass ein US-Bürger angeblich unserem Gegner geholfen hat,“ kommentierte William F. Sweeney Jr., der stellvertretende FBI-Direktor.

Nachrichten über die Entwicklung einer nationalen Kryptowährung in Nordkorea, mit der Sanktionen umgangen werden können, tauchten erstmals im September dieses Jahres auf. Zu dieser Zeit gab der Beamte, der die Kryptowährungskonferenzen in Nordkorea verwaltet, an, dass die nationale Kryptowährung ähnlich wie Bitcoin sei und sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befinde.

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