OKEx setzt die FATF-Kryptorichtlinien um und entfernt Privacy Coins
Obwohl die neuen FATF Richtlinien nicht rechtsverbindlich sind, geben Sie uns einen Einblick, welche Gesetze in Zukunft auf uns zukommen könnten. Kryptobörse OKEx Korea, die sich zur Einhaltung der Richtlinien entschied, hat nun die „Reiseregel“ implementiert und beschlossen, 5 Privacy Coins, darunter Monero, Dash und Zcash, von der Plattform zu entfernen.
Privacy Coins fallen der Reiseregel zum Opfer
Die umstrittenen Kryptowährungsrichtlinien der FATF (Financial Action Task Force) vom Juni 2019 enthalten mehrere strenge Anforderungen an VASPs (Virtual Asset Service Provider), von denen es sich bei einer um eine „Reiseregel“ handelt. Gemäß der Regel, müssen VASPs alle Kundeninformationen zu Kryptotransaktionen erfassen. Hierzu zählen auch Daten wie der Standort, der Namen des Transaktionssenders, die Kontonummer und der Namen des Empfängers.
Krypto-Assets wie Monero, ZEC, Dash und viele weitere, die den Datenschutz groß schreiben, verhindern durch kryptografische Mechanismen, um Datenerhebungen wie diese zu erschweren, dass die Kryptobörse die genannten Informationen kennt. Durch den Beschluss von OKEx Korea, die Kryptorichtlinien der FATF einzuhalten, ist die Plattform daher gezwungen, sämtliche Privacy Coins zu entfernen.
Um die Reiseregel einzuhalten, kündigte OKEx Korea in seinem Blogbeitrag somit an, fünf Kryptowährungen von der Plattform zu entfernen. Bei ihnen handelt es sich um Monero (XMR), Dash (DASH), Zcash (ZEC), Horizen (ZEN) und Super Bitcoin (SBTC).
Das verheißt die Zukunft für Monero & Co.
Zum Zeitpunkt des Bekanntwerden hat nur die regionale Version von OKEx in Korea die genannten Coins entfernt. Auf der internationalen Version sind sie dagegen noch immer frei handelbar. Auch auf OKEx International sind die Privacy Coins aber noch nicht vor dem Rausschmiss sicher. Sollte die koreanische Regierung den Beschluss fassen, die FATF-Richtlinien noch weiter umzusetzen, könnten sie demnächst auch dort entfernt werden.
Einige Nationen wie die Schweiz versuchen die neuen FATF Regeln schon jetzt umzusetzen. Es ist daher davon ausgehen, dass in naher Zukunft die meisten Kryptounternehmen der Richtlinie Folge leisten werden. Schließlich müssen Kryptobörsen, die an Funktionen wie der Einzahlung und Auszahlung mit FIAT interessiert sind, bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen einhalten, um diese Aktivitäten zu ermöglichen.
Sollten sich die politischen Entscheidungsträger nun auf Privacy Coins eingeschossen haben, werden viele Kryptobörsen die entsprechenden Coins wahrscheinlich zügig vom Handel ausschließen. Eine solche Entwicklung hätte schwerwiegende Auswirkungen auf den Kryptomarkt, da der Preis für Privacy Coins aufgrund ihres Nutzens dadurch entweder erheblich steigen oder er durch die geringe Liquidität und des geringe Handelsvolumen erheblich fallen könnte. In beiden Fällen würde der Rauswurf von Privacy Coins einen Präzedenzfall schaffen, dem auch andere Coins schon bald folgen könnten.
Die FATF ist eine Einrichtung zur Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung und der Geldwäsche mit Vertretern aus 36 Ländern. Ihre Richtlinien sind jedoch nicht rechtsverbindlich und gelten lediglich als Empfehlungen.