ING-Studie: Bargeld ist weiterhin beliebter als Kryptowährungen

ING-Studie

Obwohl die Stimmung des Marktes für die Kurse nicht zu vernachlässigen ist, sollten Kryptowährungen auch von der Öffentlichkeit als positiv wahrgenommen werden. Als Finanzinstitut muss der niederländische Bankenkonzern ING die öffentlichen Meinung zu disruptiven Technologien daher mit Sicherheit im Auge behalten. Nun zeigte eine neue ING-Studie jedoch, dass traditionelle Finanzinstitute nach wie vor die Nr.1 sind und Kryptowährungen noch einen langen Weg vor sich haben, bevor sie tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft ankommen.

Bargeld ist noch immer vertrauenswürdiger als Krypto

Eine kürzliche ING-Studie hat enthüllt, dass sich Kryptowährungen, um Mainstream zu werden, noch weiterentwickeln müssen. Laut Teunis Brosens, dem führenden Ökonomen für digitales Finanzwesen und Regulierung des niederländischen Bankenkonglomerats ING, müssen die digitalen Währungen technisch noch weiter verbessert werden, um wirklich als nützlich und vertrauenswürdig gelten zu können.

Der am Mittwoch im Rahmen der ING-Studie veröffentlichte Bericht mit dem Titel „From cash to crypto- The money revolution“ (deutsch: „Von Bargeld zu Krypto: Die Geldrevolution“) zeigt, dass die Menschen in Bezug auf Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. noch immer geteilter Meinung sind.

Bei einer Umfrage zu disruptiven Technologien, die vom 30. Januar bis 11. Februar 2019 von Ipsos mit einer Stichprobengröße von 14.824 Personen durchgeführt wurde, haben die Daten gezeigt, dass der Kryptosektor noch einen langen Weg zur Akzeptanz im Mainstream vor sich hat.

Obwohl 74% der befragten Teilnehmer verstehen, dass Kryptowährungen eine digitale Assetklasse sind, wussten 73% nicht, ob sie von einer einzelnen Behörde oder dezentral verwaltet werden. 33% von ihnen gaben jedoch an, aktiv über Kryptowährungen im Internet zu recherchieren, wobei es sich um 6% mehr ist als im Vorjahr handelt.

Bei der Diskussion über die Idee, Kryptowährungen von traditionellen Finanzinstituten auf einem Bankkonto verwalten zu lassen, zögerten die meisten Menschen nach wie vor. 27% der Europäer reagierten positiv auf den Gedanken, während 40% dagegen waren. Gemäß der zuvor zitierten Daten könnte die Akzeptanz von durch Banken ausgegebene Kryptowährungen möglicherweise keine Mehrheit erreichen.

Die ING-Studie hat außerdem bestätigt, dass „Bargeld immer noch die Nr.1 ist.“ Dies wurde ermittelt, indem die Teilnehmer befragt wurden, ob sie eine bargeldlose Gesellschaft bevorzugen würden. Nur 18% der Amerikaner und 22% der Europäer gaben dabei an, dass sie es vorziehen würden, wenn es kein Bargeld gäbe. Von den Teilnehmern aus 15 befragten Ländern waren 54% der Befragten vollkommen gegen die Idee, das Bargeld abzuschaffen.

66% der Europäer lehnen Kryptowährungen wie Libra ab

Interessanterweise hat die ING-Studie unter Umständen nicht ohne Grund erforscht, ob Projekte wie der Facebook Coin Libra Akzeptanz in der Öffentlichkeit finden. Auf die Frage, ob sie Kryptowährungen verwenden würden, um über soziale Netzwerke Geld an ihre Freunde und Familie zu senden, antworteten 66% der Europäer mit Nein und nur ca. 17% gaben an, dass sie Kryptowährungen für solche Zwecke verwenden würden. Die kürzliche Aussage von Twitter CEO Jack Dorsey, keine eigene Twitter-Kryptowährung anbieten zu wollen, scheint also gar nicht so unüberlegt zu sein.

Die Türkei äußerte sich am positivsten zu dieser Frage: Hier antworteten 62% der Teilnehmer mit Ja. Die jahrelange Volatilität der türkischen Lira könnte zu dieser Einschätzung beigetragen haben. Schließlich würden Stablecoins wie Libra den Bürgern ermöglichen, ihre Ersparnisse vor Währungsabwertungen und Verlusten zu schützen.

In dem Bericht hat Teunis Brosens auch die mögliche Einführung von Libra kommentiert und erklärt, dass dies ein wichtiger „Test für Social-Media-Unternehmen“ sei. Er erklärte ferner, dass Libra zeigen werde, wie das regulatorische Umfeld und die politischen Entscheidungsträger reagieren würden, da Libra nationale und internationale Geldtransfers möglich machen wird.

 

 

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