Facebook Kryptowährung Libra kommt wie geplant 2020 auf den Markt
Die laufenden Treffen zwischen der Libra Association und politischen Entscheidungsträgern, kombiniert mit feindseligen Aussagen von Nationen wie Frankreich, haben den Start der Facebook Kryptowährung Libra alles andere als sicher gemacht. In einem Interview mit einem Schweizer Nachrichtenmedien erklärte Calibra-Chef David Marcus jedoch, dass Libra die Erwartungen des Unternehmens erfüllen und zum offiziellen Termin starten werde.
Als eines der bislang umstrittensten Projekte der Kryptobranche steht die Facebook Kryptowährung Libra, die bis zu 19 Milliarden Umsatz erzielen könnte, sowohl durch Regierungen als auch durch Banken unter Druck. Obwohl der Libra-Verband zuvor erklärt hatte, dass regulatorischer Druck zum Abbruch des Projektes führen würde und einige Gründungsmitglieder bereits kalte Füße bekommen haben, zeigte sich der Chef von Calibra nun doch zuversichtlich, dass Libra trotz des Drucks schon im Jahr 2020 starten wird.
David Marcus, der von der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) interviewt wurde, gab bekannt, dass das Team hinter der Facebook Kryptowährung Libra alle regulatorischen Probleme lösen und bei der Schaffung eines geeigneten Rahmenwerks helfen wird. Trotz der offenen Feindseligkeit der Aufsichtsbehörden, erklärte Marcus, dass Libra das Unternehmensziel eines Starts im Jahr 2020 erreichen werde.
Eines der Hauptprobleme im Zusammenhang mit dem Stablecoin-Projekt ist, dass die Community Facebooks mit 2,7 Milliarden Nutzern zu einer weltweiten Störung des finanziellen Gleichgewichts führen könnte. Zur Erinnerung, Facebook besitzt auch beliebte Anwendungen wie Instagram, WhatsApp und Messenger.
Marcus erklärte, dass das Projekt die laufende Geldpolitik in keiner Weise destabilisieren würde. Er erinnerte daran, dass für den Kauf der Facebook Kryptowährung Libra traditionelle Fiat-Währungen verwendet würden und dadurch kein neues Geld geschaffen werde. Laut dem Calibra-Chef kann Libra Renditen und Zinsen so nicht beeinflussen.
Marcus erörterte die wirklichen Probleme, mit denen Libra konfrontiert sein könnte und sprach über das Potenzial einer mangelnden Adoption. Schließlich hatte eine ING-Studie gerade erst herausgefunden, dass viele Europäer digitalen Währungen noch immer skeptisch gegenüberstehen und 66% der Befragten Kryptowährungen sozialer Netzwerke nicht nutzen würden. Er merkte daher an, dass die Verbraucher zunächst Zeit brauchen würden, um zu überlegen, wofür sie die Facebook Kryptowährung verwenden wollen.
In Bezug auf frühere Fälle von Facebooks Missbrauch privater Benutzerdaten befragte NZZ Marcus dazu, wie das Unternehmen mit dem Datenschutz bei Libra umgehen wird. Marcus erklärte, dass das Unternehmen keinen Zugriff auf die von Calibra verarbeiteten Daten haben werde und die Daten von Facebook und Calibra getrennt bleiben würden.