Blockchain-Implementierung: PwC verifiziert Mitarbeiter-Zertifikate
Mehr und mehr Unternehmen erkennen die Vorteile der Blockchain-Implementierung und beginnen, die neue Technik in größerem Umfang einzusetzen. Der neueste Name, der sich auf dieser Liste einreiht, ist das Big Four Audit- und Beratungs-Unternehmen PriceWarehourseCoopers (PwC), das vor kurzem den Test eines neuen Blockchain-Programms namens „Smart Credentials“ begonnen hat.
Das Konzept hinter der Blockchain-Implementierung ist simpel: Sie wollen sehen, ob die neu erstellte Blockchain-Plattform genutzt werden kann, um mit Hilfe der Distributed Ledger Technologie die Zertifikate der Mitarbeiter zu prüfen. Zu diesem Zweck ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Institute of Chartered Accountants of Scotland (ICAS) eingegangen.
So soll Smart Credentials genutzt werden
Laut dem offiziellen Statement von PwC nutzt die Smart Credentials Plattform, die bereits am 13. Februar enthüllt wurde, Blockchain-Technologie zur Ausstellung, Speicherung und zum sicheren Teilen von digitalen Zertifikaten der Mitarbeiter des Unternehmens.
Für den aktuellen Test, der in Zusammenarbeit mit ICAS durchgeführt wird, werden PwC Mitarbeiter, die sich in den letzten zwei Jahren als Steuer- und Wirtschaftsberater qualifiziert haben, ein Blockchain-basiertes Zertifikat des Instituts erhalten, das automatisch Teil ihres digitalen Wallets wird.
Einer der Hauptgründe, wieso sich PwC entschieden hat, für diesen Test eine Blockchain-Implementierung zu nutzen, ist, dass sie die Technik als dezentralisierte Architektur ansehen, die Betrugsfälle signifikant reduzieren kann.
Auch Universitäten haben bereits begonnen, Zertifikate per Blockchain auszugeben und so leichter verifizierbar zu machen. So hatte beispielsweise 2018 das malayische Bildungsministerium aufgrund des zunehmenden Zeugnis-Betruges das sogenannte e-Scroll System eingeführt. Auch dieses System ist darauf ausgelegt, die Zeugnis-Verifizierung per Blockchain – in diesem Fall mit Hilfe von NEM (XEM) – durchzuführen. Weitere Universitäten, die eine ähnliche Blockchain-Implementierung nutzen, sind das amerikanische Massachussetts Institute of Technology (MIT) und die Moskauer Finanzuniversität.
Die Vorteile der Blockchain-Implementierung
Das Unternehmen legte offen, dass auf diese Weise auch die Kosten und Risiken der Prüfung der Qualifikationen neuer Mitarbeiter reduziert werden könne. Hinzu komme, dass der gesamte Prozess zur Ausgabe neuer Zertifikate für Regulatoren und Institutionen dadurch vereinfacht werden könne.
Das Projekt mithilfe einer Blockchain-Implementierung umzusetzen, ist zudem eine sichere Alternative zu traditionellen Papier-Zertifikaten, die leicht verloren gehen und nur schwer ersetzt werden können.
Für die Zertifikatsaussteller bedeutet die Nutzung einer Plattform auf Blockchain-Basis, dass die Zertifikate nicht länger mithilfe von hauseigenen Systemen aufbewahrt werden müssen, was die Infrastruktur stark vereinfacht.
„Die Blockchain wurde entwickelt, um den Teilnehmern zu ermöglichen, Daten ohne Mittelsmänner zu teilen. Keine Partei hat die zentrale Kontrolle, sodass die einzelnen Personen mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten erhalten. Man kann außerdem das Potenzial für alle Fälle sehen, in denen Zertifikate verdient und stetig aktualisiert werden, wie z.B. bei Medizinern, Piloten oder Sicherheitsingenieuren,“ so Steve Davies, PwCs Global Blockchain Leader.