Wird die Bitcoin-Rallye durch Manipulation angetrieben?
Mit der aktuellen Bitcoin-Rallye kommt auch die alte Frage immer häufiger auf, ob Bitcoin (BTC) durch die Decke gehen wird. Ein BTC-Kursanstieg von 2.000 U.S. Dollar in nur wenigen Wochen ist doch eigentlich etwas Gutes…oder etwa nicht?
Obwohl viele Indikatoren und Analysten für einen neuen Bullenmarkt sprechen, wird eines oft übersehen. Gibt es überhaupt genug Interesse in der Öffentlichkeit, um die neue Bitcoin-Rallye aufrechtzuerhalten oder handelt es sich um eine Bullenfalle, sodass sich Investoren auf eine Korrektur vorbereiten sollten?
Die meisten Indikatoren für den BTC-Kurs und den Kryptomarkt im Allgemeinen sind durchaus positiv. Es gibt allerdings eine Metrik, die uns zu einem besorgniserregenden Fazit dazu führt, wieso die aktuelle Bitcoin-Rallye das Resultat der Markmanipulation durch Walen sein könnte.
Das öffentliche Interesse lässt zu wünschen übrig
Der 200-Wochen Durchschnitt (MA) und weitere technische Indikatoren weisen dem Bitcoin-Kurs durchaus den Weg nach oben. Hat die Öffentlichkeit aber genügend Interesse, um dem Preis den nötigen Auftrieb für eine nachhaltige Bitcoin-Rallye zu verleihen?
Ein Blick auf Google Trends offenbart Folgendes, wobei es sich um einen guten Indikator für das aktuelle öffentliche Interesse an BTC handelt:
Während sich die Bitcoin-Rallye munter fortsetzt, ist kein entsprechender Anstieg des Interesses in den organischen Suchanfragen vorhanden. Bei einer derartig starken Kursbewegung würde man allerdings vermuten, dass sich der Google Trends Indikator beim Ansatz zu einer Bitcoin-Rallye wie 2017 mit dem BTC-Preis nach oben bewegen würde.
Obwohl es momentan noch keine konkreten Beweise gibt, ist es somit möglich, dass der aktuelle Bullenmarkt nicht wie 2017 von den Massen, sondern von großen Walen angetrieben wird. Das würde bedeuten, dass der momentane Bitcoin-Anstieg weder natürlich noch nachhaltig ist – selbst, wenn die restlichen technischen Indikatoren nach oben zeigen.
Sobald die Wale aufhören, BTC nach oben zu treiben, kann es somit zu einem plötzlichen Crash kommen.
Diese Indikatoren sprechen für Marktmanipulation
- In den letzten Wochen gab es keine großen Nachrichten oder neuen Entwicklungen – und das, obwohl der Katalysator für eine Bitcoin-Rallye meist große Nachrichten sind.
- Der kürzliche Hacker-Angriff auf Binance hatte keine Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis – – und das, obwohl Hacks großer Kryptobörsen normalerweise in einen Preissturz resultieren (siehe Mt. Gox).
- Der “Verlust” von BitFinex/Tether von Geldern im Wert von 850 Millionen U.S. Dollar hat den Preis nicht nach unten bewegt.
- Trotz der Bitcoin-Rallye ist das öffentliche Interesse an Bitcoin ist überraschend niedrig. Der Preis schießt allerdings nach oben, als ob das Interesse so groß wie Ende 2017 wäre.
Keine wirklich positiven Neuigkeiten, kein erneuter Anstieg des Interesses an BTC und ein großer Preisanstieg, trotz negativer Schlagzeilen lassen vermuten, dass die Bitcoin-Rallye durch Manipulation zustande kommt.
Welches Ziel könnten BTC-Manipulateure haben?
Momentan wird auf sämtlichen Exchanges eine große Summe an BTC Shorts liquidiert. Im Falle von Manipulation würde dies bedeuten, dass für einen Crash des Bitcoin-Kurses oder des gesamten Kryptomarktes gesorgt werden soll.
Aktuell leiden die Shorts am meisten. Die positiven Langzeitindikatoren, die Aufbruchsstimmung in der Krypto-Community und die aktuelle Bitcoin-Rallye sorgen allerdings dafür, dass zahlreiche neue Long-Positionen aufgebaut werden.
Ist das aktuelle Wachstum natürlich und nachhaltig, dann handelt es sich hierbei um eine vollkommen logische Vorgehensweise. Anders sieht das allerdings aus, falls es auf die Manipulation einiger Bitcoin-Wale zurückzuführen ist. Schließlich würden diese in einem solchen Szenario gleich doppelt profitieren: Zum einen durch Liquidierung ihrer Shorts und zum anderen, sobald die Wale den Preis nicht mehr nach oben treiben und der Markt einbricht, auch durch die Liquidierung ihrer Longs.
Wieso ist das für große Marktteilnehmer profitabel?
Obwohl es sehr viel Geld kostet, eine Bitcoin-Rallye oder einen Crash zu verursachen, kann die Liquidierung von Short- und Long-Positionen im großen Stil für immensen Profit sorgen.
Da solche Positionen oft mit Margin- oder Hebel-Multiplikatoren versehen sind, ist sogar noch mehr Profit im Spiel. Wird beispielsweise eine Short-Position mit einem Hebel von 10x eröffnet, beträgt der Verlust des Traders bei Liquidierung dieser Position das 10-fache seines eingesetzten Kapitals. Bei entsprechend großen Zahlen ist der Profit der Liquidierung von Positionen mit Hebeln damit höher als die Kosten, den Bitcoin-Preis auf das benötigte Niveau zu bewegen, um anschließend entweder Shorts oder Longs liquidieren zu können.
Was passiert mit BTC, wenn diese Theorie stimmt?
Sollte der Bitcoin-Kurs momentan tatsächlich durch Wale manipuliert werden, dann wird es zu einem größeren Preiseinbruch kommen. Dieser wird einsetzen sobald einer der folgenden Fälle eintritt:
- Wenn die Wale keine Kraft mehr haben, den BTC-Preis künstlich hochzuhalten.
- Wenn keine BTC-Shorts mehr liquidiert werden können. (Sobald die Longs überwiegen, wird es nämlich profitabler werden, den Markt zu crashen und diese zu liquidieren.)
Doch auf welchen Preis könnte der BTC-Kurs fallen, wenn es wirklich dazu kommen sollte? Einige Analysten, sind der Meinung, dass der Preis im Falle einer solchen Marktmanipulation sein altes Tief erreichen oder sogar noch weiter fallen könnte.
Wann wissen wir, ob die Bitcoin-Rallye manipuliert wurde?
Ob es sich bei der aktuellen Bitcoin-Rallye tatsächlich um Marktmanipulation handelt, kann leider nie mit 100%iger Sicherheit festgestellt werden.
Es bleibt daher abzuwarten, ob der Indikator des öffentlichen Interesses noch entsprechend der aktuellen Bitcoin-Rallye ausschlagen und sich der Preis in den nächsten Wochen und Monaten auf dem neuen Niveau stabilisieren wird.
Es sollte außerdem nicht beachtet werden, dass in einigen Fällen selbst Marktmanipulation dazu führen kann, dass sich der Preis stabilisiert oder sogar weiter steigt. Und natürlich kann es auch ohne Marktmanipulation zu einem Crash kommen.
Die geschilderte Volatilität und die große Anzahl an Walen am Markt sorgen dafür, dass somit nur schwer feststellbar ist, wann es sich tatsächlich um natürliche Volatilität und wann um Marktmanipulation handelt.
Was bedeutet das für Investoren und Hodler?
Ein schnell steigender Markt wird mit Sicherheit für neue FOMO sorgen. Das Beste, was Investoren und Hodler tun können, ist daher vorsichtig zu sein und sich an ihren langfristigen Investment-Plan zu halten.
Das liegt nicht zuletzt darin, dass steigende und fallende Preise jeweils ihre Vorteile haben. Sollte der Markt weiter steigen, dann steht mehr Profit in den Sternen. Sollte der Markt fallen, dann kann man sich auf Schnäppchen freuen, um den eigenen BTC-Vorrat aufzustocken.
Ist man davon überzeugt, dass sich Kryptowährungen langfristig durchsetzen werden, dann sollte es im Grunde völlig egal sein, wohin sich der Bitcoin-Preis in den nächsten ein oder zwei Jahren bewegt.
Was meinst Du?
Wird der Markt momentan durch Wale manipuliert oder ist die aktuelle Bitcoin-Rallye, obwohl Google Trends etwas anderes anzeigt, doch ein natürlicher Trends?
Wir freuen uns, auf Deinen Kommentar!