Russland: Fabrik steigt nach US Sanktionen ins Krypto-Mining ein

Krypto-Mining

Als Betroffener der US-Sanktionen, die Russland seit der Annexion der Krim auferlegt wurden, wird sich ein Aluminiumwerk in Russland nun dem Krypto-Mining zuwenden, nachdem die Anlage 2018 geschlossen werden mussten. Das Unternehmen, das hinter dem Aluminiumwerk in Nadvoitsy steht, hat die Anlage mittlerweile an ein Krypto-Mining-Unternehmen mit dem Namen „Russian Mining Corporation“ (RMC) vermietet. Die Nachricht wurde erstmals am 29. Oktober von der russischen Nachrichtenplattform RBC veröffentlicht.

So kam es dazu

Das Aus für das Aluminiumwerk war die Verhängung von Sanktionen durch das US-amerikanische Amt für Foreign Assets Control (OFAC), die im April letzten Jahres eingeführt wurden. Die Sanktionen, die in erster Linie der Firma Rusal auferlegt wurden, bezeichneten den Hauptaktionär der Firma, Oleg Deripaska, als „russischen Oligarchen“.

Das RMC Krypto-Mining-Startup mietet nun einen kleineren Teil der Anlage und nutzt den günstigen Strom, der von ihr bereitgestellt wird. Das Startup beabsichtigt in Zusammenarbeit mit der Kryptobörse Cryptonex mit Sitz in Großbritannien eine erhebliche Anzahl von Bitcoins zu minen.

Der Gründer des Unternehmens Dmitry Marinichev erklärte, dass das Ziel ist, 20% des gesamten Bitcoin-Mining-Marktes zu erobern. Nach einem Bericht von RBC sind in Russland 10% der weltweiten Bitcoin-Mining-Kapazitäten zu finden.

In einem Interview mit RBC erklärte Marinichev: “Aktuell ist das Rusal-Werk unrentabel und der produzierte Strom wird praktisch nicht genutzt und die Menschen in der Industriestadt in der Nähe des Werks haben keine Arbeit mehr.” Die Idee des Unternehmens ist laut dem Gründer, die Anlage komplett zu verändern und die produzierte Rechenleistung als Dienstleistung zu verkaufen.

Zu Beginn der Partnerschaft von Cryptonex und dem Krypto-Mining-Startup hat Cryptonex 42 Millionen Exchange-Token (CNX) an das Startup überwiesen. Der Gesamtwert der Token wird nach Angaben von Comarkets auf rund 85 Millionen US-Dollar geschätzt. Darüber hinaus kauft Cryptonex auch die neuen Krypto-Mining-Geräte, die in Russland verwendet werden sollen.

Warum hat der euro-asiatische Markt den größten Anteil am Bitcoin-Mining?

Die Kosten für elektrischen Strom sind einer der wichtigsten Aspekte, die letztendlich entscheiden, ob das Krypto-Mining rentabel ist. Länder wie Russland und China zeichnen sich durch die niedrigsten Stromkosten der Welt aus, sodass Start-ups und Privatpersonen dort leicht von ihren Investitionen profitieren können.

Neben den Strompreisen spielt auch der enorme Platzbedarf für die Miner eine wichtige Rolle. Da es in Ländern wie Russland einfacher und billiger ist, große Flächen zu mieten, sind die Betriebskosten sogar noch günstiger. Letztendlich ist das Mining an einigen Orte auf der Welt somit einfach sehr viel lohnender. Trotz des regulatorischen und politischen Drucks auf Kryptowährungen in China bleibt das Land daher eines der größten Bitcoin-Mining-Länder.

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