Gibt es die chinesische Zentralbank-Kryptowährung schon November?
Die Krypto-Community durchlebte eine Welle der Hoffnung und Euphorie, als der chinesische Präsident Xi Jinping kürzlich ankündigte, dass das Land einen Schritt in Richtung der Einführung von Blockchain-Technologien machen wird. Da die Nation raschen Änderungen und der Einführung von revolutionären Technologien nicht abgeneigt ist, könnte die Rede von Xi die chinesische Öffentlichkeit auf die Einführung einer nationalen Kryptowährung im November vorbereitet haben.
Chinas endgültige Haltung gegenüber Kryptowährungen nimmt langsam Form an, da die Volksbank Chinas (PBoC) voraussichtlich nächsten Monat eine digitale Zentralbank-Kryptowährung (CBDC) auf den Markt bringen wird. Vor einigen Monaten gab der stellvertretende Direktor der PBoC bekannt, dass das CBDC-Produkt der Bank der Facebook-Kryptowährung Libra ähneln wird und schon im November 2019 auf den Markt kommen könnte.
Die letzte Rede von Präsident Xi Jinping zum Thema Blockchain hat deutlich gemacht, dass das Land wahrscheinlich schon im kommenden Monat seine eigene Kryptowährung einführt. Verfügbar wird diese zu Beginn jedoch wahrscheinlich nur in China selbst sein.
Ein weiterer Hinweis auf die baldige Markteinführung ist, dass der stellvertretende Vorsitzende des China-Zentrums für internationalen Wirtschaftsaustausch (CCIEE), Huang Qifan, am Montag angekündigt hat, dass die PBoC wahrscheinlich die erste Institution sein wird, die offiziell eine nutzbare digitale Währung einführt. Huang kommentierte zudem den aktuellen Stand von Facebooks Libra-Projekt, dessen Start er für möglicherweise nicht realistisch hält.
Während der Eröffnung des Bund Financial Summit im Jahr 2019 in Shanghai hatte zudem eine Diskussion mehrerer führender Persönlichkeiten aus den Bereichen Finanzielle Eingliederung, Fintech und Vermögensverwaltung stattgefunden. Auch dort hat sich Huang zur Unausweichlichkeit des digitalen Zeitalters geäußert, für das die traditionellen Zahlungs- und Abwicklungsmethoden modernisiert werden müssten.
Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden sind herkömmliche Systeme für den Geldtransfer wie beispielsweise SWIFT bereits stark veraltet, kostspielig und ineffizient. Das SWIFT-System wurde bereits vor 46 Jahren entwickelt und seitdem nicht wesentlich aktualisiert. Dies führt zu kostspieligen und ineffektiven Transaktionen, die drei bis fünf Werktage in Anspruch nehmen.
Zu modernen Optionen wie Kryptowährungen sagte Huang, dass Chinas PBoC wahrscheinlich die erste offizielle Institution sein wird, die eine funktionierende Kryptowährung einführt. „Die Volksbank von China beschäftigt bereits seit fünf oder sechs Jahren mit DCEP (Digital Currency Electronic Payment), und ich denke, die Technologie ist ausgereift. Die PBoC wird wahrscheinlich die erste Zentralbank der Welt werden, die eine eigene digitale Währungen einführt,“ kündigte Huang in seiner Rede an.
Momentan ist das Projekt noch immer großteilig geheim, sodass keine offiziellen oder inoffiziellen Informationen verfügbar sind, die tiefgreifendere Einblicke in das Projekt gewähren würden. Die Einführung von Blockchain-Technologie und Kryptowährungen durch eine der stärksten globalen Volkswirtschaften der Welt ist jedoch ein wichtiger nächster Schritt auf dem Weg zu einer breiten Akzeptanz.