Bitcoin-Prognose: So lange müssen Investoren noch die Zähne zusammenbeißen

Die jeweils aktuelle Bitcoin-Prognose und der Stress der Investoren gehen im Gleichschritt. Die Welt behält daher auch weiterhin gespannt den Kryptomarkt im Auge. Seit dem Platzen der Blase Anfang 2018 scheinen die Krypto-Preise stagniert zu sein. Seit längerem war seitdem ein Seitwärtstrend der Kurse zu beobachten, bis Bitcoin am vergangenen Donnerstag schließlich unter die 4.000$ Marke fiel und bei 3.600$ landete. Der erneute Fall stellte für viele ein Alarmsignal dar und gab Anlass zu zahlreichen Zukunftsprognosen.

Viele Analysten lassen eine skeptische Bitcoin-Prognose verlauten

Analyst Mark Dow spricht in einem Tweet vom 10. Januar von einem Bitcoin-Preis nahe der „Rette-sich-wer-kann“-Grenze, an der selbst die Krypto-Bullen aussteigen werden.

https://twitter.com/mark_dow/status/1083556566370967552

Übersetzung: „In diesem Zwei-Jahres-Chart von Bitcoin sieht man, wie stark der Kurs fallen kann, falls die 3.500 Grenze nicht halten sollte.“

Schon während des Allzeithochs 2017 hatte der vorherige IMF Ökonom verkündet, dass der Bitcoin-Preis auf 3.740$ fallen würde. Er selbst gab Anfang Januar jedoch auch zu, nicht viel über Bitcoin zu wissen und auch allgemein ist er als Bitcoin-Skeptiker bekannt.

Übersetzung: „Bisher warte ich immer noch darauf, von einem positiven, glaubwürdigen Use Case für Bitcoin zu hören. Dazu kommt, dass ich jede Menge wahnsinnige Argumente & betrügerische Werbeaktionen sehe. Die Wahrheit ist aber, dass ich sehr wenig darüber weiß. Was ich weiß ist, dass er aufgrund der Muster sehr gut handelbar ist und ich vermute, dass das auch in Zukunft so bleiben wird.”

Auch Vinny Lingham, Partner von Multicoin Capital und CEO von Civic, stimmt zu, dass sich der Preis so schnell nicht wieder erholen wird. Am 10. Januar warnte er daher:

Übersetzung: „Der Kryptomarkt wird wieder steigen, aber wahrscheinlich erst, wenn der Schmerz des kürzlichen Kursverfalls zu einer fernen Erinnerung geworden ist. Unterschätzt niemals die Macht der Psychologie in freien Märkten.”

Mati Greenspan sieht den Sturz des Bitcoin-Kurses gelassen

Mati Greenspan, Senior Market Analyst von eToro, sieht den Kursfall dagegen eher gelassen. Er gibt selbst zu, ein Krypto-Bulle zu sein. Er ist damit also genau die Art von Investor, von der Mark Dow vorhersagt, sie würden nach dem neuen Fall kalte Füße bekommen. Da sich der Bitcoin-Kurs allerdings weiterhin im selben Bereich zwischen 3.000$ und 5.000$ bewegt, in dem er schon seit Mitte November gehandelt wird, bezeichnet er die neue Entwicklung als „unbedeutend“. Seine Bitcoin-Prognose lautet daher:

„Die gesamte Bewegung von 12% vom Höhepunkt bis zum Tiefpunkt ist eigentlich unbedeutend gewesen. Alles was wir sehen, ist eine Bewegung vom oberen zum unteren Punkt des Handelsbereiches.”

Wie lange müssen Investoren noch durchhalten, bis sich der Markt erholen wird?

Und tatsächlich wird es für Trader nicht einfach sein, sich von den 3 Monaten von November bis Januar 2018 zu erholen. In ihnen waren die Preise erst um 200 Prozent gestiegen, um anschließend ins Bodenlose zu fallen. Der Bull Run hatte zu den bis dato stärksten in der Geschichte der Kryptowährungen gezahlt. Viele hatten dabei beobachtet, wie ihre Bekannten durch die neuen Währungen reich geworden sind und sich entschieden, selbst miteinzusteigen. Angetrieben wurde der Kursanstieg außerdem durch den starken Popularitätsanstieg der digitalen Währungen in Regionen wie Japan und Südkorea. An einem Punkt hatte der Aufschlag für den Bitcoin-Preis in Südkorea durch die eingeschränkten Kaufmöglichkeiten im Land sogar 20 bis 30 Prozent erreicht. Als der Bitcoin-Kurs in den USA bei 19.500$ den Höhepunkt erreicht hatte, wurde der Coin in Südkorea bereits für 23.000$ gehandelt.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Kryptomarkt nach einem starken Kursverlust im Durchschnitt 62 Wochen (1 Jahr und 3 Monate) zur Erholung erfordert. Ob es nach der starken Mainstream-Berichterstattung rund um das Platzen der Blase  und einer skeptischen Bitcoin-Prognose nach der anderen ebenfalls so lange dauern wird, bleibt noch abzuwarten. Fest steht jedenfalls, dass wir uns auch weiterhin im viert größten Bärenmarkt der letzten zehn Jahre befinden.

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *