Quadriga: Crypto-Bank verliert Zugriff auf Krypto-Assets
Die Geschichte der kanadischen Crypto-Bank Quadriga ist in der Kryptowelt in den letzten Tagen in aller Munde. Nachdem CEO Gerald Cotton plötzlich in Indien verstorben ist, waren 145 Millionen Dollar in Bitcoin und anderen digitalen Assets auf der Crypto-Bank in der Schwebe geblieben. Der Grund dafür war, dass es sich bei Cotton um die einzige Person mit den Passwörtern zum Cold Wallet gehandelt hatte.
Quadriga verlor den Zugriff auf mehr als 100 BTC
Am Dienstag entfaltete sich die Geschichte mit der Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten weiter. Sie eröffneten, dass kurz nach Cottons Tod mehr als 100 BTC an das Wallet des CEOs gesendet worden waren.
Ein Bericht des Unternehmens, das den Fall überwachen sollte, bestätigte, dass Quadrigas Haupt-Cold-Wallet am 6. Februar insgesamt 130 Bitcoin im Wert von 370.000$ erhalten hat. Wer die Überweisung vorgenommen hat, ist momentan noch nicht bekannt. Laut Jennifer Robertson, der Witwe von Gerald Cotton, hat nur ihr Ehemann Zugriff auf die Gelder des Unternehmens gehabt.
Die Anzahl der transferierten BTC macht mehr als Zweidrittel der in Quadrigas Hot Wallet aufbewahrten Assets und mehr als 50% der Gelder, die als zugänglich galten, aus. Neben Bitcoin befinden sich noch immer Assets wie Bitcoin Cash, Ether, Litecoin, Bitcoin Cash SV sowie Bitcoin Gold in Quadrigas Hot Wallet.
Noch ist der Fall der Crypto-Bank ein Mysterium
Natürlich wirft die Geschichte in der Kryptowelt so einiges an Fragen auf – besonders, da sich herausstellte, dass Gerald Cotton nur 12 Tage vor seinem Tod ein Testament aufgesetzt hatte, laut dem all seine Assets seiner Ehefrau vererbt wurden.
„Das könnte natürlich vollkommen legitim sein, aber die Ereignisse sind schon ziemlicher Zufall,“ so Michael Gokturk, CEO der Einstein Crypto-Börse. „Genau inmitten einer riesigen Klage macht sich der Kerl nach Indien auf, um ein Waisenhaus zu bauen. Das macht einfach keinen Sinn. Das erscheint mir alles verdächtig.“
Kurz bevor der Gründer der Crypto-Bank verstorben ist, hatte Quadriga bereits mit einigen Rechtsproblemen und dem sinkenden Bitcoin-Wert zu kämpfen. Kurz darauf verstarb der Besitzer, der als einzige Person Zugriff auf die digitalen Assets hatte. Dann wird direkt nach seinem Tod auch noch eine signifikante Menge an Krypto-Assets an sein Cold Wallet überwiesen. Klingt ganz danach, als wäre an der Angelegenheit tatsächlich etwas faul.