Steuerüberraschung für Kryptoinvestoren in Dänemark

Die amerikanische Steuerbehörde IRS hat erst in diesem Jahr zahlreiche Schreiben an Kryptoinvestoren gesendet. Europäische Investoren – genauer gesagt dänische Staatsbürger – könnten jedoch schon bald noch mehr Schwierigkeiten erhalten und demnächst so einiges an bürokratischen Hürden nehmen müssen.

Poloniex

Kryptoinvestoren aus Dänemark erlebten diese Woche eine Überraschung, als sie einen Brief von der dänischen Steuerbehörde Skattestyrelsen erhielten. In dem Brief forderte die Agentur einen vollständigen Hintergrundcheck sämtlicher Kryptowährungstransaktionen und -Investitionen in Bitcoin und Co. an. Das Schreiben wurde am Dienstag versendet.

Zusätzlich werden alle Gewinne und Verluste im Zeitraum von 2016 bis 2018 abgefragt, da die Informationen gesetzlich an die FIFO-Grundsätze (First In First Out) gebunden sind. Der von der Agentur erläuterte FIFO-Begriff ist eine „Methode zur Bestandsbewertung“, bei der davon ausgegangen wird, dass alle Waren in der gleichen chronologischen Reihenfolge verkauft werden, in der sie von den Verbrauchern gekauft wurden.

Neben Verlusten und Gewinnen bittet die dänische Steuerbehörde die Anleger außerdem, den Grund für den Kauf von Kryptowährung zu erläutern, die Kurse für jede einzelne Transaktion zu ermitteln und die Erstellung ihrer Kryptowährungs-Wallets zu dokumentieren. Sollten andere Mitgliedstaaten der bürokratischen Europäischen Union nachziehen,  werden Kryptowährungsinvestoren in Europa durch die strengen Datenanforderungen stark belastet.

Für Aktivitäten auf Kryptowährungsbörsen fordert Skattestyrelsen die Anleger auf, einen Screenshot zu machen, der ihre Handelsaktivität zeigt. Beispielsweise nannte die Agentur bei der Kontoerstellung den Namen des Anlegers und dessen Zustimmung. Für den zuvor genannten Zeitraum fordert die Agentur die Anleger außerdem auf, ihre Kontoauszüge einzusenden.

Der Gründer des Kryptosteuer-Startups Koinly, Robin Singh, kommentierte dieses Problem folgendermaßen: „Viele unserer dänischen Benutzer haben diese Briefe erhalten. Skat fordert eine vollständige Aufschlüsselung aller Transaktionen und alle früheren Steuerbescheide zu korrigieren. Die Abgabe von Steuern auf Kryptowährungstransaktionen ist eine schwierige Aufgabe, da Kryptohändler normalerweise mehrere Börsenkonten und Wallets führen und Kryptos zwischen ihnen frei übertragen.”

Amerikanische Investoren ereilte in diesem Jahr dasselbe Schicksal, als der Internal Revenue Service (IRS) der Vereinigten Staaten bis zu 10.000 Schreiben verschickte, in denen die Anforderungen der Bemessung von Kryptowährungssteuern erläutert wurden. Verglichen mit Europa müssen amerikanische Investoren deutlich weniger Dokumentation einreichen und Steuern zahlen. Die Besteuerung von Kryptowährungen ist in Europa in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich.

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *