Japan bereitet sich auf eine japanische Zentralbank-Kryptowährung vor

Noch entwickelt die Bank of Japan keine japanische Zentralbank-Kryptowährung. Trotzdem glaubt ihr Gouverneur jedoch, dass die Bank, wenn die globale Nachfrage gestiegen ist, bereit dafür sein sollte. Schließlich haben neben China, das zum globalen Leader im Bereich der Blockchain-Technologie werden will, bereits zahlreiche weitere Nationen begonnen, die verschiedenen Möglichkeiten zur Digitalisierung ihrer Währung zu recherchieren.

japanische Zentralbank-Kryptowährung

Der stellvertretende Gouverneur der japanischen Zentralbank glaubt, dass sich die Bank of Japan auf eine Zeit vorbereiten sollte, in der eine globale Nachfrage nach Zentralbank-Kryptowährungen (CBDCs) besteht. Laut einem Bericht von Reuters vom 30. Januar gab Masayoshi Amamiya während eines Seminars das folgende Statement ab:

„Die technische Innovation schreitet sehr schnell voran. Je nachdem, wie sich die Dinge in der Welt der Abwicklungssysteme entwickeln, könnte die öffentliche Nachfrage nach Zentralbank-Kryptowährungen in Japan in die Höhe schnellen. Sollte das passieren, dann müssen wir bereit sein, darauf zu reagieren.“

Als Erinnerung: Zentralbank-Kryptowährungen, kurz CBDCs (Central Bank Digital Currencies), sind digitale Währungen, die durch eine Zentralbank ausgegeben werden. Das Konzept wurde ursprünglich 2012 von der Bank of England entworfen und zieht seitdem stetig die Aufmerksamkeit der Banker auf sich.

Aktuell handelt es sich bei der Chinesischen Volksbank um die weltweit führende Zentralbank in Sachen Zentralbank-Kryptowährung.  In den letzten zwei Jahren haben allerdings auch zahlreiche weitere Banken ähnliche Initiativen gestartet. Die zweite Bank, die nach China wahrscheinlich eine eigene Kryptowährung ausgeben wird, ist die Europäische Zentralbank (EZB). Experten glauben jedoch, dass auch die amerikanische Federal Reserve in diesem Bereich einen großen Beitrag leisten wird.

Für Amamiya mögen CBDCs in ihrer aktuellen Form vielleicht nicht die Effektivität der Geldpolitik und ihre Auswirkungen auf die Zinsraten, Vermögenswertkurse und die Kreditvergabe der Banken verbessern. Trotzdem ist der stellvertretende Gouverneur der Meinung, dass man die technische Innovation des Abwicklungssystems im Auge behalten sollte. In einem Kommentar zum Nutzen von CBDCs gab er an:

“Sollten sich die Abwicklungssysteme ändern, dann könnte der Transmissionsmechanismus […] noch komplizierter und schwerer (aufzuschlüsseln) werden.”

Trotz ihres Interesses plant die Bank of Japan vorerst nicht sofort eine eigene japanische Zentralbank-Kryptowährung zu entwickeln. Momentan wird die Institution lediglich die eventuellen Risiken und Vorteile, die Japans Finanzinfrastruktur noch effektiver machen könnten, erforschen.

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