Zentralbanker: Die EU könnte von der Blockchain-Technologie profitieren

Zentralbanker Denis Beau hatte bereits im Oktober darauf hingewiesen, dass die Zentralbanken durch Blockchain-Technologie und Kryptowährungen in Bedrängnis kommen werden. In einer erst kürzlich gehaltenen Rede erklärte er nun allerdings, dass Europa von der Blockchain-Technologie profitieren kann – zumindest, wenn sie ordnungsgemäß in den Markt eingeführt wird.

Zentralbanker

Der stellvertretende Gouverneur der Banque de France (französische Zentralbank), hielt am 21. November auf der Jahreskonferenz für Kapitalmarkttechnologie und -Innovation (AFME) eine Rede, in der er sich erstaunlich positiv zur neuen Blockchain-Technologie äußerte. In ihr forderte Beau Maßnahmen, um die Distributed Ledger-Technologie nach Europa zu bringen, da diese für Innovation auf den Kapitalmärkten sorgen könne.

Der französische Zentralbanker sprach dabei gleich mehrere innovative Ansätze – wie beispielsweise die Tokenisierung – an, die die Blockchain-Technologie ermöglichen würde.

“Die Tokenisierung von Finanz-Assets in Kombination mit dem Rückgriff auf Blockchain-basierte Lösungen und breit genutzte Distributed Ledger-Technologien zum Speichern und Übertragen dieser Assets könnte dazu beitragen, die modernen Lösungen anzubieten, die der Markt aktuell erfordert,” erklärte Beau in seiner Rede.

Laut Beau kann die Blockchain-Technologie, neben der Optimierung des Marktes und der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch die Tokenisierung, potenziell für Brutto-, Liefer- und Zahlungsprozesse sowie die Ausfallsicherheit, eine währungsübergreifende Abwicklung und betriebsbedingte Wiederherstellungen nach Vorfällen genutzt werden.

Darüber hinaus erklärte er, dass die Währungsbehörde der Eurozone daran interessiert ist, mit disruptiven Technologien zu experimentieren, da diese möglicherweise dabei helfen könnten, Abwicklungsguthaben zur Nutzung zwischen den Zentralbanken der Euroländer bereitzustellen.

Noch wichtiger ist aber, dass Beau erklärte, dass die französische Zentralbank selbst an der neuen Blockchain-Technologie interessiert ist:

“Wir von der Banque de France sind daher zusammen mit der EZB und anderen Zentralbanken des Eurosystems für Experimente, insbesondere im Hinblick auf eine digitale Großhandelswährung der Zentralbank, offen. “

Der Zentralbanker ist jedoch der Ansicht, dass die Einführung neuer Technologien nicht leichtfertig erfolgen sollte, da sie ihre eigenen einzigartigen Herausforderungen mit sich bringen.Wird die Technologie nicht ordnungsgemäß gemanaged, dann könnte die Abwicklung von Zahlungen durch „ungeordnete Ansätze“ und „heterogene Anpassungen der Marktinfrastrukturen“ gestört werden.

Gerade erst im letzten Monat hatte Beau gewarnt, dass traditionelle Finanzinstitute von der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen schwer geschädigt werden können.

 

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *